In Deutschland gibt es tausende Luftschutzanlagen.
Über 700 davon sind Hochbunker. Also Bunker, die nicht unterirdisch liegen, sondern mehrstöckig in den Himmel ragen.
Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg, die mittlerweile oft unter Denkmalschutz stehen und mit ihren unnahbaren Fassaden an die Vergangenheit erinnern.
Auf den ersten Blick fällt es schwer, sich einen Hochbunker als erstrebenswertes Zuhause vorzustellen.
Eigentlich immer handelt es sich um massive Riesen aus Beton, mit meterdicken Wänden und wenigen, viel zu kleinen Fensteröffnungen.
Nicht grade, was die meisten Menschen in Friedenszeiten als heimelig empfinden.
2007 hat der Bund viele der Bunkeranlagen zum Verkauf freigegeben und je nach Standort gelten die Bauten durchaus als attraktive Investition.
Strategisch angelegt, finden sich viele der Hochbunker in Stadtzentren und Wohngebieten, in denen es nicht nur an Bauland, sondern auch an Wohnraum mittlerweile mangelt.
In Großstädten, in denen die Immobilienpreise deshalb explodieren, kann sich die Umgestaltung eines Bunkers als durchaus lukrativ erweisen.
Einen Bunker in Deutschland in Wohnraum zu verwandeln ist vor allem eines: aufwendig.
Die dicken Stahlbetonwände zu durchbrechen, um Fenster- und Türöffnungen zu setzen, ist mühsam, erfordert spezielles Werkzeug und viel Zeit.
Auch das Abtragen von Bauschutt gestaltet sich aufwendiger, schließlich fällt weit mehr Material an.
Oft ist eine Umgestaltung vom Bunker deshalb wesentlich teurer als das Abreißen und ein Neubau auf dem frei gewordenen Gelände.
Was die Betonklötze trotzdem zu einem lohnenswerten Investment macht, ist eine Besonderheit, die ein neues Haus nicht vorweisen kann: Bunker sind Geschichtsträger.
Das Flair des Außergewöhnlichen ist der Mehrwert und macht Bunker so zum erstrebenswerten Besitz. Und wer kaufen kann, was für Geld zu haben ist, will oft mehr als ein gewöhnliches Zuhause.
Mittlerweile sind Bunker Konversionen durchaus beeindruckend – eine spannende Mischung aus massiv und modern.
In München beispielsweise hat ein Architektenbüro einen lange verwaisten Hochbunker nicht nur komplett renoviert, sondern auch ein Penthouse aufgesetzt.
Mit ausgeklügelten Konzepten zum Durchbruch der massiven Fassaden, wie wandhohen Fenstern und Anbauten, verwandeln sich Hochbunker und sind mindestens auf den ersten Blick nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zweck zu erkennen.
Damit sich Bunker Wohnen verkaufen lässt, wird bei den Umbauten Wert darauf gelegt, die Einzigartigkeit zu bewahren und trotzdem Gemütlichkeit zu schaffen. Architekten nutzen dafür einen baulichen Vorteil: Bunker verfügen über kaum tragende Innenwände und erlauben so maximale Freiheit bei der Innengestaltung und Raumaufteilung.
Von der Enge, die sich die Meisten im Zusammenhang mit Luftschutzanlagen vorstellen, ist am Ende dieser aufwendigen Umbauten nichts mehr zu spüren. Stattdessen entstehen Studio Apartments, deren Innenarchitektur einen Besuch von Architectural Digest wert ist.
Es ist wenig verwunderlich, dass die Umgestaltung von Schutz- hin zu Wohnraum keine Lösung für die steigende Wohnungsnot in Städten ist, sondern ausschließlich den Wunsch nach einem außergewöhnlichen Zuhause zahlungskräftiger Klienten erfüllt.
Wohnbunker sind in Deutschland Luxus.
Vorausgesetzt sie befinden sich in guter Lage. Viele der Bunker in Deutschland, die zum Verkauf stehen aber kein Interesse wecken, liegen entweder ländlich oder in Städten, in denen die Investition in Immobilien wenig profitversprechend ist.
Aber wer weiß, vielleicht gibt es vermögende Privatpersonen, die sich unbeachtet ihren ganz eigenen Rückzugsort kreieren…
Viele der ehemaligen Schutzräume werden in Deutschland und auf der ganzen Welt aber auch ganz anders genutzt.
Dabei liegt aufgrund der besonderen Architektur häufig ein Gemeinnutzen nahe.
So finden passenderweise historische Museen in Hochbunkern oder Schutzräumen Raum und machen
Vergangenes so zwar nicht direkt erlebbar aber vermitteln doch eindrucksvoll Teile der Geschichte.
Ehemalige Bunker sind auch als Beherbergung für Kunstgalerien ideal: die weitläufigen Räumlichkeiten bieten nicht nur eine besondere Atmosphäre, die Sicherheitsvorteile eines Bunkers dürften kaum zu imitieren sein.
Auch spannend ist die Idee der Firma Growing Underground. Das in London ansässige Unternehmen nutzt Luftschutztunnel aus dem zweiten Weltkrieg zum Anbau von Gemüse, Salat und Sprossen.
Eins steht definitiv fest: Bunker kann ein zweites Leben eingehaucht werden. Die Wiederbelebung für neue Zwecke kann neben Luxuswohnungen, auch Kulturstätten oder eben unterirdische Gärten hervorbringen.
“Seine neueste Idee war ein BDSM-Raum, mit allem, was dazugehörte. Ein Raum, gefüllt mit Gefühlen. Gefühlen der Macht, Unterwerfung und Intimität. Die Faszination am Spiel mit der Angst sollten den Raum erfüllen und den Gast entführen.
Seine Arbeitsfläche war bereits voll bedeckt mit bildlichen Kompositionen zu allen erdenklichen Ausstattungsvarianten. Haken in den Wänden, ein Käfig, eine Regalwand für die Zurschaustellung diverser Equipments, eine Streckbank, ein Flaschenzug an der Decke und noch vieles mehr. Er würde sich gerne von Amelia beraten lassen, jedoch hatte sich bisher noch keine Möglichkeit hierzu ergeben.”
Wie in viele Subkulturen gibt es auch in der BDSM Szene Terminologien, die Außenstehenden nicht unbedingt vertraut sein dürften.Die wichtigsten Begriffe sind Sub und Dom, austauschbar mit Top (oben) und Bottom (unten), sie benennen die Rollenverteilung im BDSM Spiel.
Sub steht hier für Submissive, also unterwürfig, und bezeichnet genau wie Bottom oder Sklave den passiven Akteur.
Wie in viele Subkulturen gibt es auch in der BDSM Szene Terminologien, die Außenstehenden nicht unbedingt vertraut sein dürften.Die wichtigsten Begriffe sind Sub und Dom, austauschbar mit Top (oben) und Bottom (unten), sie benennen die Rollenverteilung im BDSM Spiel.
Sub steht hier für Submissive, also unterwürfig, und bezeichnet genau wie Bottom oder Sklave den passiven Akteur.
Er/sie folgt Befehlen, wird lustvoll gequält oder gefesselt. Der/die Sub ist Empfänger*in und gibt sich der Kontrolle des Spielpartners hin.
Dom, als Kürzel für Domina/Dominus, oder Top benennt hingegen den dominanten, agierenden Part.
Wer, zum Beispiel je nach Gegenüber, zwischen dominant und unterwürfig wechselt und sich nicht einer Rolle fest zugehörig fühlt, ist ein so genannter Switcher.
Vanilla bezeichnet Menschen, die kein BDSM praktizieren oder auch Sex, der nicht BDSM Spiel ist.
Wo genau die Linie zwischen Vanilla und BDSM verläuft, bestimmt im Grunde Jeder selbst, die vagen Begrifflichkeiten erlauben schließlich jede Menge Interpretationsspielraum.
Ein BDSM Spiel muss nicht unbedingt in einer erotischen Folterkammer, die der oben Beschriebenen gleicht, stattfinden.
Auch sanftes Fesseln oder Rollenspiele im heimischen Schlafzimmer können BDSM sein.
Auf der anderen Seite des Spektrums stehen sehr intensive Spiele, die per se wenig ausschließen: komplette Aufgabe von Kontrolle, Elektrostimulation, Kneifen, kunstvolles Bondage und das sogenannte Hängen – mit oder ohne den Einsatz von Toys und Werkzeug, zu zweit oder in der Gruppe, unter Beobachtung oder exklusiv.
Die Grenzen sind fließend und werden nur dadurch definiert, was den Beteiligten Lust macht.
Entgegen einer verbreiteten Annahme, muss BDSM außerdem nicht automatisch zu Sex führen.
Clarisse Thorn, Autorin und pro-BDSM Aktivistin, benutzt zur Erklärung gerne den Vergleich mit Massagen: für Manche ist das sinnliche Durchkneten des Partners Vorspiel, Anderen dient es einfach der Entspannung und hilft beim Abschalten.
Zwar betonen Bewohner von Bunker Konversionen auch das Sicherheitsgefühl, welches wahrscheinlich automatisch mit dem Abschotten durch meterdicke Betonmauern einhergeht, aber es wird nicht erwartet, dass der Bunker seine ursprüngliche Funktion im Falle apokalyptischer Szenarien erfüllt.
Es gibt aber Privatpersonen, die sich einen Bunker extra anlegen lassen, vorausgesetzt natürlich, sie verfügen über die nötigen finanziellen Mittel.
Dabei handelt es sich dann eher um eine Art Vorbereitung auf den Ernstfall und weniger um ein dauerhaftes Heim.
Sage niemals niemand, aber die meisten Menschen haben kein Bedürfnis, dauerhaft in einem voll funktionstüchtigen Bunker zu wohnen.
Trotzdem gibt es architektonisch spannende Projekte, die mit dem Konzept von Wohn- gleich Schutzraum experimentieren. Und natürlich sind diese auch umsetzbar.
So hat das kalifornische Architektenbüro F9 ein Zuhause entwickelt, dass nicht nur modern aussieht, sondern sich bei Bedarf in die Erde absenken kann und somit quasi zum unterirdischen Schutzraum wird.
Und in Warschau, Polen, hat KWK Promes ein Safe-House geschaffen, dass sich in einen abgeschlossenen, steinernen Kubus verwandeln kann.
Bunker wohnen eben.
Bunker als Wohnraum: mindestens im heutigen Westeuropa ein Konzept, welches Reichen vorbehalten ist. Aber auch auf der anderen Seite des Spektrums werden Bunker als Lebensraum genutzt.
In Beijing, China, leben etwa eine Millionen der 21 Millionen Stadtbewohner unter der Erde.
In einer Welt aus Beton, wenig Platz, schlechter Belüftung und am Rande der Legalität.
Grund sind hier – wir können es uns eigentlich schon denken – kein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis und auch nicht der Reiz des Außergewöhnlichen.
Beijing gehört zu den teuersten Städten der Welt, die Mieten sind für viele unbezahlbar. Gleichzeitig erlebt die Stadt weiter Zuwachs aus ländlichen Gebieten, Viele sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und die eigene Familie.
Im Gegensatz zu den Bewohnern modern konvertierter Hochbunker, hoffen diese Glücksritter allerdings, dass es sich nur um einen temporären Unterschlupf handelt.